Diese Seite wird momentan im vereinfachten Darstellungs- und Betriebsmodus präsentiert. Details >>
Ticona bleibt im Rhein-Main-Gebiet
Neues Werk entweder im Industriepark Hoechst oder in Wiesbaden
Von: @cf <2007-03-26>
Das Chemiewerk Ticona bleibt im Rhein-Main-Gebiet. Die neue Produktionsanlage soll in Höchst oder Wiesbaden entstehen. Die Landesregierung sieht einen Sieg für ihre Politik

Das Chemieunternehmen Celanese hat entschieden, dass Ticona im Rhein-Main-Gebiet bleibt. Die neue Produktionsanlagesoll entweder im Industriepark Hoechst oder im Industriepark Wiesbaden errichtet werden. Die endgültige Entscheidung über den Standort soll im zweiten Quartal fallen. Das Ticona-Management begründete die Entscheidung für das Rhein-Main-Gebiet unter anderem damit, dass man auf die erfahrenen und qualifizierte Belegschaft des Werkes Kelsterbach zurückgreifen könne.

Im November 2006 hatten war zwischen dem Flughafenbetreiber Fraport und der Ticona eine Vereinbarung getroffen worden, dass das Werk in Kelsterbach bis zum Jahr 2011 für die geplante Nordwestbahn geräumt werden soll. Die Kosten für den Umzug in Höhe von 650 Millionen Euro trägt Fraport.

Fraport zahlt weiterhin an Celanese weitere 20 Millionen Euro dafür, dass Celanese alle Grundstücke am Standort Kelsterbach schon 2013, also 2 Jahre früher als ursprünglich geplant, an Fraport übereignet. Fraport wird auch zahlreiche Werkseinrichtungen der Ticona, wie die Hauptverwaltung, Technikgebäude, Energienetze und Kabelsysteme übernehmen. Zudem entfallen durch den Verbleib der Ticona in der Region für Fraport die Kosten für die Beschäftigungsgesellschaft für die Ticona-Mitarbeiter, die im Falle einer weiteren Verlagerung ihren Arbeitsplatz verloren hätten. Ein Vertrag über die vereinbarte Kooperation soll laut Fraport demnächst abgeschlossen werden.

Fraport-Chef Bender verkündete, er sehe die endgültige Einigung überaus positiv: "Der zeitliche Fahrplan für den Flughafenausbau steht, die größten Hindernisse sind aus dem Weg geräumt, auf zeitraubende Verfahren kann verzichtet werden, es gibt allen Grund zur Zuversicht". Profitieren werden auch die Region und ihre Menschen. Mit dem Flughafenausbau werde ihre wirtschaftliche Zukunft gesichert, gleichzeitig sei die Abwanderung eines wichtigen Chemieunternehmens vermieden worden, ein - so Bender - Beitrag zur "Steigerung der wirtschaftlichen Prosperität, aber auch der sozialen Akzeptanz".

Als "einen großartigen Erfolg für unser Land" bezeichnete der Hessische Finanzminister Weimar die Entscheidung der Ticona. "Die intensiven Verhandlungen unter Beteiligung der Landesregierung sind erfolgreich gewesen und haben das Kapitel Ticona insgesamt zu einem ausgezeichneten Abschluss geführt, wobei auch die Arbeitnehmer einen wichtigen Beitrag zum Verbleib geleistet haben", meinte Weimar [die Mitarbeiter der Ticona hatten zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze einer Verlängerung ihrer Arbeitszeit zugestimmt, Anm. d. Red.]. Die CDU-Fraktion ließ verlauten, es werde Zeit, "dass auch Grüne und weite Teile der SPD endlich erkennen, dass der Ausbau Garant für die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes und entscheidend für die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist".

Dagegen sahen die Grünen im Hessischen Landtag, entschiedene Gegner des Flughafenausbaus, keinen Anlass zur Freude in der heutigen Entscheidung der Ticona. Der Parlamentarische Geschäftsführer Kaufmann meinte, jetzt solle "mit einer gigantischen Geldverschwendung und dem Verlust von Arbeitsplätzen der Platz für eine Landebahn freigekauft werden, und das alles, um einer Landebahn am Frankfurter Flughafen zum Durchbruch zu verhelfen, die auch rein räumlich nicht mehr in diesen Ballungsraum hineinpasst."

Mehr:

Themen hierzuAssciated topics:

Ticona Arbeitsplätze Hessische Landesregierung Landebahn Nordwest

Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Das Chemiewerk Ticona
Rund 1000 Menschen arbeiten im Werk Kelsterbach
Von: @cf <2004-11-03>
   Mehr»
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet.   Mehr»
Ticona-Klage gegen Flugrouten am 5. Oktober beim VGH Kassel
Für die Verhandlung sind Eintrittskarten nötig (siehe PM des VGH vom .....)
Von: @cf <2005-08-26>
Die Chemiewerk Ticona gegehn die aktuellen Flugrouten am Frankfurter Flughafen findet am 5. Oktober beim VGH Kassel statt. Es wird großer Andrang erwartet, Eintrittskarten erforderlich!    Mehr»
Erörterungstermin - Bericht vom 26.01.2006
Sicherheit - können Nordwestbahn und Ticona nebeneinander existieren?
Von: @cf <2006-01-26>
   Mehr»
Risiko Ticona: Die Entscheidung der Störfall-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2005-07-01>
Die Störfall-Kommission hat entschieden, dass der Betrieb des Chemiewerks Ticona und die geplante Nordwestbahn wegen des zu großen Risikos nicht miteinander vereinbar sind. Die Landesregierung will die Nordwestbahn trotzdem bauen, notfalls will man Ticona enteignen. Wie wird der Streit ausgehen?    Mehr»
Risiko Ticona: der Streit um die Zukunft des Werks
Ein Chemiewerk steht den Ausbauplänen für den Frankfurter Flughafen im Weg
Von: @cf <2008-09-19>
Der Streit über das "Risiko Ticona" ist entschieden: Ticona räumt gegen eine Zahlung von 670 Millionen Euro von Fraport den gefährlichen Platz in der Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn. Das Werk wird bis 2011 im Industriepark Höchst neu errichtet. Die spannende Geschichte des Standort-Pokers um Werk und Landebahn finden Sie hier zusammengefasst   Mehr»
Räumt Ticona den Platz für die Nordwestbahn?
Für 650 Millionen Abfindung soll das Werk angeblich geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-29>
Die Ticona hat sich angeblich mit Fraport und der Landesregierung darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung zu schließen.    Mehr»
Ticona räumt den Platz für die Nordwestbahn
Einigung mit Fraport: für 650 Millionen Abfindung soll das Werk geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-30>
Die Ticona hat sich mit Fraport darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung von 650 Mio. bis zum Jahr 2011 zu schließen. Damit soll ein wesentliches Hindernis für die geplante Nordwestbahn beseitigt werden.    Mehr»
Störfall-Kommission der Bundesregierung prüft Ausbau-Varianten
Steht die Ticona der Nordwestbahn im Weg?
Von: @cf <2003-02-18>
   Mehr»
Dicke Kröte für die Fraport AG
Scheitert der Ausbau des Frankfurter Flughafens am Kelsterbacher Chemie-Werk Ticona? Die Kosten für eine Verlegung werden auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt.
Von: @EXTRABLATT <2003-06-26>
   Mehr»
EU-Kommission vermutet Verletzung der Seveso-Richtlinie
Bundesregierung zu Stellungnahme aufgefordert
Von: @cf <2003-11-25>
Die EU-Kommission hat auf die Beschwerde der FAG hin in einem Antwortschreiben die Bundesregierung zu einer Stellungnahme und der Lieferung weiterer Informationen aufgefordert. Der Brief gelangte jetzt in die Öffentlichkeit.   Mehr»
Gutachten zum Ticona-Risiko beim Landtag vorgestellt
Wirtschaftsminister Rhiel hält Risiko für vertretbar
Von: @cf <2004-01-16>
   Mehr»
EU-Kommission prüft Ausbaupläne für Landebahn Nordwest
Landebahn neben Chemiewerk - ein Verstoß gegen die Seveso-Richtlinie?
Von: @cf <2003-09-18>
   Mehr»
Koch: Landebahn wichtiger als Ticona
Entscheidung für Nordwestbahn steht nicht zur Debatte
Von: @cf <2004-01-29>
   Mehr»
SFK: Ausbauvorhaben Nordwest und Chemiewerk Ticona nicht vereinbar
Pressemitteilung vom 30.01.2004
Von: @Störfall-Kommission <2004-01-30>
   Mehr»
Störfall-Kommission hält Landebahn Nordwest und Ticona für unvereinbar
Ministerpräsident Koch und Fraport bleiben bei ihren Ausbau-Plänen
Von: @cf <2004-01-30>
   Mehr»
SFK: geplante Landebahn Nordwest und Ticona nicht vereinbar
Pressemitteilung vom 18.02.2004
Von: @Störfall-Kommission (SFK) <2004-02-18>
   Mehr»
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>

Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
   Mehr»
Störfall-Kommission in der Schusslinie
Fraport und CDU-Politiker kritisieren Votum der Kommission
Von: @cf <2004-02-28>
   Mehr»
EU-Kommission verlangt erneute Prüfung aller Ausbau-Varianten
Verfahren gegen Deutschland könnte dann eingestellt werden
Von: @cf <2004-05-17>
Die EU-Kommission will auf eine Klage gegen Deutschland verzichten, wenn von der hessischen Landesregierung alle Ausbau-Varianten noch einmal kritisch geprüft werden.   Mehr»
Die Bildrechte werden in der Online-Version angegeben.For copyright notice look at the online version.

Bildrechte zu den in diese Datei eingebundenen Bild-Dateien:

Hinweise:
1. Die Bilder sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens (im Quelltext dieser Seite) angeordnet.
2. Beim Anklicken eines der nachfolgenden Bezeichnungen, wird das zugehörige Bild angezeigt.
3, Die Bildrechte-Liste wird normalerweise nicht mitgedruckt,
4. Bildname und Rechteinhaber sind jeweils im Dateinamen des Bildes enthalten.